Religionen gemeinsam für die Umwelt

podiumEin Podiumsanlass zum Abschluss der «Woche der Religionen» am 12. November 2017 brachte Vertreterinnen und Vertreter von fünf Weltreligionen zum Thema Ökologie an einen Tisch. Sie diskutierten im Basler Tagungszentrum Oekolampad, wie Religionsgemeinschaften die Liebe zur Natur fördern und «gemeinsam auf den grünen Zweig kommen» können. Das Interreligiöse Forum Basel, mit Katharina Werk und Mission 21 Veranstalter des Anlasses, präsentierte eine Selbstverpflichtung zum Thema, die zur Mitwirkung einladen soll. Abschliessend gab der neu gegründete Chor der Nationen Basel sein erstes Konzert.

 

Für die christliche Organisation «OeKU Kirche und Umwelt» stellte Kurt Zaugg-Ott die aktuelle Themenreihe «Fünf Sinne» und das Umweltzertifikat «Grüner Güggel» vor. Lejla Begovic präsentierte die Broschüre «Umweltschutz und Nachhaltigkeit im Islam», die im Auftrag der Vereinigung der islamischen Organisation in Zürich (VIOZ) erarbeitet wurde. Tharnan Selliah gab eine Einführung, welche ökologischen Prinzipien im Hinduismus enthalten sind. Migmar Raith erklärte die im Buddhismus wichtigen Leitideen, von «Mitwelt» statt von «Umwelt» zu sprechen und «universelle Verantwortlichkeit» zu lernen. Peter Jossi setzte aktuelle ökologische Impulse mit solchen aus der jüdischen Tradition in Beziehung, etwa die sieben noachitischen Prinzipien oder die geradezu revolutionären Regelungen des Sabbatjahrs.

 

baumpflanzaktionDaneben berichteten zwei säkulare Organisationen von ihren konkreten Massnahmen im Raum Basel und weit darüber hinaus: Tilla Künzli erklärte, wie die 45 Projekte von «Urban Agriculture Basel» durch Ökologie den Frieden fördern und anregen, die Lebensmittelsouveränität zurückzugewinnen. Khalil Belaid sprach für die Organisation «Desert Tree», die besonders durch Baumpflanzaktionen «Leben in menschengemachte Wüsten» bringt. In der Pause wurde als konkretes Zeichen im Garten des Oekolampad eine seltene Sorte eines Pfirsichbaumes gepflanzt.

 

Die Podiumsteilnehmenden waren sich darin einig, dass die Schweiz in ökologischer Hinsicht «Entwicklungsland» sei und gemeinsame Projekte wichtige politische Vorarbeit leisten. Angesichts der neuen Konsum-Religion, die in Shopping-Tempeln zelebriert wird, seien neue Initiativen notwendig. Das Interreligiöse Forum Basel versteht den Anlass als Anstoss eines Prozesses, der weiter verfolgt werden soll.

 

Als beeindruckendes Zeichen der bereits realisierten Zusammenarbeit trat abschliessend der neu gegründete Chor der Nationen Basel unter Leitung von Bernhard Furchner auf, unterstützt von Mitgliedern aus den gleichnamigen Chören in Bern, Glarus, Luzern und Zürich.Chor der Nationen Basel